Eine Woche nachdem wir mit einem sehr schönen Tasting das letzte Whiskyjahr haben Revue passieren lassen, treffen wir uns bereits zum zweiten offiziellen Tasting der whisky-taster aus Hannover.

Heute haben wir einmal mehr eine Premiere. Suse (Susanne) Appold aus Wernigerode ist seit 5 Jahren Markenbotschafterin für die schwedische Destillerie und besucht die-whisky-taster zum ersten Mal in Hannover.

Sie hat sich für ihre Tätigkeit für Mackmyra entschieden, weil die Destillerie für Innovation im Whiskygeschäft steht, was auf der Destillerie-Webseite auch durch „The Swedish Pioneer“ eindrucksvoll präsentiert wird. Auch in der Destillerie selbst gestaltet mit Master Blenderin Angela D’Ozario eine Frau den schwedischen Whisky ganz erheblich. Wir dürfen uns somit auf einen Abend Frauenpower aus Schweden mit Suse als verlängertem Arm hier bei den whisky-tastern Hannover freuen.

Die mitgebrachte Power zeigt sich zuallererst dadurch, dass sie kurzerhand das Lineup ändert und uns statt des Svensk Ek (schwedische Eiche) gleich mal den gerade erst ein paar Tage auf dem Markt befindlichen Brukswhisky Vintage von 2008 mitbringt.

Schwedischer Whisky war in ihrer Ursprungsgeschichte wieder einmal eine wahre Schnapsidee. Acht Freunde, die sich aus dem Studium kannten und auch im Anschluss daran gerne in Kontakt bleiben wollten, trafen sich regelmäßig auf einer Berghütte. Zufällig hatte der ein oder andere beim Treffen im Jahr 1998 eine Flasche Whisky dabei. So kam dann irgendwann die Frage auf, warum es eigentlich keinen schwedischen Whisky gäbe. Ein Jahr später folgte die Gründung von Mackmyra.

Der Fokus dieser Idee lag von Anfang an darin, dem Whisky einen schwedischen Charakter zu geben. So verwendet man unter anderem lokale Gerste, Quellwasser und schwedischer Eiche zur Reifung. Auch bei den verwendeten Fässern geht man einen eigenen Weg und verwendet 30-Liter Fässer. In diesen Fässern hat das Destillat sehr viel mehr Holzkontakt und reift dementsprechend ganz anders und intensiver als bei seinen schottischen großen Brüdern. Für das ungewöhnliche 30 L Fass gibt es eine recht einfache Erklärung. In der ersten selbst hergestellten Produktionsanlage in der alten Destillerie konnte man nur 100 Liter schwachen Brand destillieren. Der tatsächlich zu verwendende Whiskyanteil – das Herz – lag bei etwa 30 Litern, was dann entsprechend zu den kleinen 30 Liter Fässern führte, die erstmals im Jahr 2000 zum Einsatz kamen. Eine weitere Besonderheit der Fässer sind die verwendeten Holzsorten. Ein sogenanntes Gravity Fass wird aus klassischen amerikanischen Ex-Bourbon Fässern sowie zusätzlich schwedischer Eiche zusammengesetzt. Dabei wird der Fassbauch aus dem Bourbon-Fass und der Fass-Boden aus schwedischer Eiche kombiniert.

Selbst dem Rauch für seine torfigen Whiskys gibt Mackmyra einen schwedischen Touch. Zwar wird der lokale Torf nur zweimal im Jahr mit einem LKW angeliefert und findet somit nicht so häufig Verwendung, doch wenn seit 2013 rauchiger Whisky – erkennbar im Namen am Zusatz Rök – produziert wird, dann werden ihm Wacholderzweige beigemischt und die Gerste bei Mackmyra von Hand gemälzt.

Auch die Reifung vor Ort erfolgt spannend: z.B. seit 2004 in der nicht weit entfernten Bodås-Mine, 50 Meter unter der Erde. Auch sonst hat Mackmyra sehr innovative Lagerorte. Zu den weiteren Lagerorten gehören z.B. seit 2003 die Insel Fjäderholmarna, etwa 25 Bootsminuten von Stockholm entfernt. 2006 eröffnete man das Lagerhaus Häckeberga Castle in Südschweden. Seit 2007 lagert man auch noch in Smögen an der Westküste, etwa 100km von Göteborg entfernt. Das Whiskylagerhaus wurde dort in einen Fels gesprengt. Mit Hällsnäs und Lofsdalen existieren zwei weitere schwedische Locations für die Reifung. Letzteres ist zugleich Europas höchst gelegenes Whiskylagerhaus. Auf der Höhe von 1.125 m im beliebten Skigebiet Lofsdalen. Auch in Deutschland und Frankreich lagern Mackmyra Whiskys. Das Gut Basthorst in der Nähe von Hamburg war zugleich das erste Warehouse außerhalb Schwedens. Das „schwimmende Warehouse“ in Frankreich startete abermals als verrückte Idee. Der Spirituosenhersteller Maison Ferrand lagert seine Plantation-Rum- und Ferrand-Cognac-Fässer an Bord seines neu renovierten Kahns auf der Seine. Mackmyra lagert nun auch dort einige seiner Fässer.

Seit 2011 gibt es im Mackmyra Village, das seit dem Jahr 2009 entstand, die neue Destillerie. Man setzt hier sehr auf Nachhaltigkeit und natürlich auf Innovation. So produziert man seit dem in der bahnbrechenden 35m hohen Gravity Distillery. Diese nutzt die Schwerkraft zur Unterstützung der Produktion, wodurch der CO2-Fußabdruck erheblich reduziert wird. Auch wenn die Whiskyherstellung natürlich auf den herkömmlichen, bekannten Kenntnissen fußt, setzt Mackmyra seine eigenen Methoden ein, um innovative Produkte mit schwedischen Zutaten herzustellen.

Seit 2017 hat man auch ein eigenes Labor für Gin. Und so starten wir mit Suse heute auch mit einem Mackmyra Gin in den Abend – auch ganz lecker.

Unseren schwedischen Whiskyabend gestalteten wir dem folgenden Lineup, eingebettet in die Burger Begleitung aus der Küche:

Vol. % Bewertung
• Mackmyra Brukswhisky Vintage 41,4
• Mackmyra Björksav 46,1
• Mackmyra Stjärnrök 46,1
• Mackmyra Intelligens AI:02 46,1
• Mackmyra Rök 47,4
• Mackmyra Elbe 54,3

Sieger des Abends wurde der zuletzt verkostete Whisky mit dem Namen „Elbe“, der tatsächlich für den Fluss steht und zu dem es auch noch das rauchige Gegenstück mit Namen Alster gäbe.

Platz zwei des heutigen Abends belegt der rauchige Rök Single Cask, gefolgt vom Brukswhisky Vintage 2008, den Suse als Änderung ins Lineup an die erste Verkostungsstelle setzte.

Auch nach der offiziellen Runde durften wir noch weiter probieren. So bekamen wir dann doch auch nochmal den Svensk EK, der eigentlich aus dem Lineup gestrichen war und einen Extra Rök gab es auch noch zum Probieren.

Suse hat uns einen wirklich guten Einblick in die schwedische Whiskyherstellung und die Innovationen der Destillerie gegeben. Die einzelnen Whiskys stellen wir nun vor:

„Skål“

Mackmyra            Brukswhisky Vintage 2008        41,4 Vol. %

Der drittplatzierte Brukswhisky Vintage 2008 ist erst seit ein paar Tagen auf dem Markt und schon dürfen wir whisky-taster.de ihn probieren. Der 13 jahre alte Whisky löst gerade den ursprünglichen Brukswhisky ab, der noch ohne Altersangabe abgefüllt wurde. Dementsprechend stolz ist man bei Mackmyra nun auch einen Vintage Whisky im Portfolio zu haben. Er gehört nun zur Core Range der schwedischen Brennerei. Tatsächlich ist er eine der wenigen Abfüllungen bei Mackmyra, die eine Altersangabe haben.

Der Brukswhisky ist eine Vermählung aus verschiedenen Fasssorten, die im Jahr 2008 destilliert wurden. Die Zusammensetzung erfolgt aus 200 Liter 1st-Fill Ex-Bourbon Fässern, 100 Literfässer schwedische Eiche mit dem Elegant Rezept als Erstbefüllung, 100 Liter Sherry Fässer ebenfalls mit dem Elegant Rezept in Erstbefüllung sowie 200 Liter Ex-Bourbon Fässer Elegant Rezept und Peat Tail.

Für uns eröffnet sich eine dezente Rauchnote sowie eine Fruchtigkeit, die wir mit Apfel und Birne näher beschreiben. Auch aus Schweden bekommt man ähnliche Düfte genannt: wie sanft fruchtig und würzig mit Röstnoten, konzentrierter Vanille, Zitrusfrüchten, Birnenkaramell, tropischen Früchten und Honig. Zusätzlich werden noch feine mineralische Noten wie Anis, Minze und Ingwer genannt.

Er schmeckt ganz anders als er riecht, sind wir uns einig. Die Beschreibung Frühstückswhisky trifft es laut unserer Gruppe ganz gut. Auch die Brennerei beschreibt ihn als ausgewogen und weich. Man nennt den Geschmack von Vanille, Eiche, Birnenkaramell und tropische Zitrusfrüchte. Darüber hinaus fänden sich feine Röstnoten zusammen mit würzigen Kräutern, Tabakblättern und kleinen Anklängen von Rauch, Torf und Wacholder.

Den Nachklang empfinden wir als Mittellang. Ein sehr schöner, gefälliger Start in dem Abend mit dem drittplatzierten Whisky.

Mackmyra            Björksav                                   46,1 Vol. %

Der Name des zweiten Whiskys „Björksav“ steht für Birkensaft und verdeutlicht einmal mehr die Kreativität der Schweden bei der Whiskyreifung. Die Abfüllung gehört zur Seasonal Collection, in der seit 2013 zweimal jährlich limitierte Editionen aufgelegt werden, welche die jeweilige Jahreszeit repräsentieren sollen. Die Abfüllung ist auf 15.000 Flaschen limitiert.

Der Björksav stellt den schwedischen Frühling vor. Durch eine Kooperation mit dem Grythyttan Weingut kommt man an Fässer, in denen zuvor Birkenwein reifte und nutzt diese nun zur Reifung des Whiskys. Der Birkenwein wird aus dem Birkensaft hergestellt, den man nur in sehr begrenzter Zeit im Frühling aus Birken gewinnen kann.

Etwa 20% des Whiskys reifte über 2 bis 4 Jahre in diesen 100-200 Liter fassenden Fässern. Diese verleihen dem Björksav blumige Noten mit frischer Würze und Süße von Vanillekaramell. Neben der Reifung in den Birkenweinfässern kamen weitere Teile aus 30% 200 Liter Ex-Bourbon-, sowie 24% aus 128-200 Liter Oloroso Fässern amerikanischer Eiche und auch 18 % schwedische Eiche sind laut Suse mit im Spiel.

Der zweite Whisky liefert uns den Frühling ins Glas. Es ist ein weiterer Frühstückswhisky, der allerdings etwas länger präsent bleibt als sein Vorgänger. Er hat eine pfeffrige Schärfe, die wohl auf die schwedische Eiche zurückzuführen sein, weiß Suse uns zu informieren. Unser Geschmackserlebnis kann man noch weiter durch blühende Birke und junge Beeren zusammenfassen.

Mackmyra beschreibt ihn sehr viel ausführlicher als blumig und fruchtig mit leichter Würze, Vanillekaramell, Sandelholz, Zedernholz und geröstetem Brot. Weiterhin werden ihm blumige und leicht wachsige Noten von Birkensaft zugeschrieben sowie fruchtige Noten von Kirsche, Rosinen, Apfel, Birne und Zitrone.

Auch geschmacklich ist die Liste der Assoziationen deutlich länger als bei uns heute Abend. Man nennt frische und fruchtige Würze mit leichten Mineralien und Kräutern zusammen mit Vanillepudding, Rosinen, Apfel, reifen Birnen und Zitrone. Auch leichte Gewürze von Vanille, gerösteter Eiche, Blütenhonig, Sandelholz, Zedernholz, Anis, weißem Pfeffer und Ingwer werden genannt, gefolgt von runden Eichen- und Vanillegewürzen mit einer leicht öligen Textur.

Mackmyra            Stjärnrök                                  46,1 Vol. %

Auch der Stjärnrök, heute als dritter Whisky vorgestellt, gehört zur Seasonal Collection und wird von der Destillerie auch „Winterbegleiter“ genannt. Von ihm gibt es 17.000 Flaschen. Der Teilname „Rök“ lässt bereits darauf schließen, dass hier erstmalig Rauch im Spiel sein wird, der erste Teil „Stjärn“ steht für „Stern“. Wir haben es also mit Sternenrauch zu tun.

Wie bereits in der Einleitung berichtet, ist Mackmyra eine der wenigen Brennereien, die ihr rauchiges Destillat selbst herstellt. Sowohl das Mälzen als auch das Räuchern erfolgen in einer Anlage in der Nähe der Brennerei unter Verwendung von in Schweden angebauter Gerste und Torf aus dem nahe gelegenen Karinmossen (Karin-Moor). Um dem rauchigen Geschmack eine weitere schwedische Dimension zu verleihen, wird der Torf mit spröden Wacholderzweigen gewürzt. Der Rauchanteil im Malz liegt auch ganz ordentlich bei 60 PPM.

Der Anteil des Rauchmalzes liegt im Rök jedoch nur bei 27%. Ein Extra-Rök hätte dagegen schon einen Anteil von 50% und ein Hard-Rök läge sogar bei 75% Rauchmalzanteil.

Reifen durfte der Stjärnrök in Oloroso-, Ex-Bourbon- und amerikanischen Eichenfässern. Die genaue Zusammensetzung erfährt man auf der Webseite der Destillerie. Sie wird angegeben durch Ex-Bourbon Smoky Rezept 200 Liter, frische 30 Liter Fässer Oloroso Smoky Fässer, Smoke & Extra Smoke amerikanische Eiche & Ex-Bourbon 30 Liter Fässer, Smoke Tail Ex-bourbon 100 Liter Fass, Oloroso neue & 1st Fill 128 Liter Fässer, American Oak Pre-Stored mit dem Elegant Rezept 128 Liter Fass, schwedische 100 Liter Eichenfässer zuvor gefüllt mit Moltebeerenwein sowie Ex-Bourbon Fässer des Elegant Rezepts mit 200Liter Fassungsvermögen.

Auch hier begegnet uns mit dem Moltebeerenweinfass eine Besonderheit. Laut Wikipedia kommt man mit der Beschreibung „Bodenbrombeere“ recht nah und ist eher in den skandinavischen Ländern bekannt.

Das Aroma wird von der Destillerie mit Rauch, Würze und Torf mit Noten von Wacholder beschrieben und er sei fruchtig mit Rosinen, Nüssen, Trockenfrüchten, gerösteten Brottönen, Vanillekaramell, Tabakblättern, Sandelholz, Zedernholz und Ingwer beschrieben.

Der Geschmack sei rauchig, fruchtig und würzig mit Torf- und Wacholdernoten zusammen mit Mineralien, Kräutern aus Vanillekaramell, Rosinen, Orangenschalen, dunkler Schokolade und Trockenfrüchten. Dazu kommen würzige Noten von gerösteten Eichenfässern, Sandel- und Zedernholz, Anis, weißem Pfeffer und Ingwer, eine weiche Eichenholznote und eine leicht ölige Textur.

Der Nachklang hätte deutlichen Rauch mit exotischen Trockenfrüchten.

Mackmyra            Intelligens AI:02                        46,1 Vol. %

Intelligens AI:02 ist der Name des vierten Whiskys des Abends und dieser Name steht wie kaum ein anderer für die innovativen Ansätze der schwedischen Destillerie. AI steht für Artificial Intelligence (Künstliche Intelligenz) und verspricht damit eine spannende Herstellungsgeschichte.

Künstliche Intelligenz erhält mittlerweile Einzug in alle möglichen Lebensbereiche. Whiskyherstellung ist jedoch mit Sicherheit eine äußerst komplexe Wissenschaft für sich, wo man heute noch immer nicht exakt vorab bestimmen kann, wie genau ein Whisky schmecken wird. Und diese hochkomplexe Whiskytradition legt Mackmyra nun in die Hände von Algorithmen?

Der Intelligens AI:02 ist bereits die zweite Intelligens Abfüllung und gehört zur Collaboration Serie. In dieser Serie arbeiten die Schweden, wie der Name bereits verrät, mit Kooperationspartnern zusammen. In diesem Fall bestand die Kooperation jedoch nicht mit einem Weingut oder einer Sherrybodega und auch nicht mit bestimmten Farmen, die ganz besondere Gerste liefern.

Für diesen innovativen Whisky fanden sich Partner aus der IT Branche, die ja zunächst einmal überhaupt nichts mit Whiskyproduktion zu tun hat. Die Idee für KI-erzeugten Whisky entstand bei einem Treffen mit Microsoft, bei dem die Zukunft des Whiskys diskutiert wurde. Die Firma Fourkind war ebenfalls mit im Spiel.

Doch übernehmen jetzt zukünftig Roboter die hochkomplexe Aromenproduktion unseres geliebten Whiskys? Soweit sind wir noch nicht. Das Projekt Intelligens AI, macht basierend auf Machine Learning Ansätzen, bei dem Vorschläge für die Vermählung von bereits produzierten und im Lager verfügbaren Whiskys gemacht werden.

Wichtig für die Erstellung von einigermaßen vernünftigen Rezepten mit guter Absatzprognose ist das Zusammentragen von bisherigem Wissen. So kennt man selbstverständlich die Zusammensetzung bisher aufgelegter Abfüllungen und die individuelle Fass-Herkunft. Darüber hinaus kann man diese Informationen mit bestätigten Auszeichnungen und Awards aber auch mit Kundenmeinungen aus beispielsweise den Social Media Kanälen oder aber auch Whiskybewertungsportalen anreichern.

Aus den resultierenden Rezeptvorschlägen blieben einige vielversprechende über. Master Blenderin Angela D’Ozario nutzt dann ihre Erfahrung, um zu bestimmen, welche Rezeptzutaten gut zusammenpassen, und korrigiert andere, weniger wünschenswerte Kombinationen. Indem dieser Prozess wiederholt wurde, begann der KI-Algorithmus zu lernen, welche Kombinationen am geeignetsten waren, um bessere Rezeptkombinationen zu erzeugen. Aus diesen Rezepten entstand die Intelligens-Serie.

Aus den am Ende 7 erstellten und relevanten Rezepten, wurde dann eines ausgewählt und bildet die Grundlage für den Artificial Intelligence Whisky der 2. Abfüllung.

Folgende Fässer kamen für den AI:02 zusammen:1st Fill Ex-Bourbon 200 Liter Fässer, 1st Fill Ex-Bourbon 100 Liter Fässer, Frische Ex-Oloroso Fässer mit 128 Liter, Virgin American Oak 128 Liter sowie Virgin Swedish Oak 30 Liter (vorbelegt mit dem Smoky Rezept). Inoffiziell hat der Whisky in etwa 6-8 Jahre Reifung genossen.

Die zweite Variante ist im Gegensatz zur ersten nicht ganz so gefällig und hat etwas mehr Rauch an Bord, was uns aber durchaus gut gefällt. Er hat eine bittere Holznote aber der typische Mackmyra ist es eigentlich nicht. Wir sind uns einig, dass dies auch ein Speyside Whisky sein könnte.

Die Schweden attestieren ihm Aromen mit fruchtigen Tönen von grüner Birne und Honig, gemischt mit Vanille und Karamell und Geschmacksnoten von Vanillekaramell mit Noten von Zitrusfrüchten, leicht würzigem Pfeffer und einem deutlichen Eichenfasscharakter, umhüllt von rauchigem Torf und Wacholder, in einem dezent rauchigen Abgang

Mackmyra            Rök Single Cask                       47,4 Vol. %

Als zweitplatzierten Whisky hat Suse uns einen rauchigen Single Cask aus dem Fass 5124-2 mitgebracht, den man so gar nicht bekommen kann. Es handelt sich dabei um einen Mackmyra Reserve, Rök Svensk Ek, ebenfalls aus einem 30 Liter Fass. Die 0,5 Liter Flasche wurde am 08.05.2017 mit 47,3 Volumenprozent abgefüllt und wurde am 14.12.2011 destilliert. Er ist damit etwas älter als 5 Jahre

Das Rauchmalz enthält zwischen 55-60 ppm Phenolgehalt. Die Rezeptur „Rauchig“ wird mit einem Viertel Rauchmalz und drei Vierteln Elegant-Malz destilliert.

Bei diesem Single-Cask handelt es sich um die Einzelfassabfüllungen, die man als Kunde bei Mackmyra als komplettes Fass erwerben kann. Gelagert wurde das Fass in der Bodås-Mine, also unterhalb der Erde.

Geschmacklich hatten wir eine schöne und deutliche Portion Rumrosinen am Gaumen und auch die starke schwedische Eiche ist sehr präsent. Da die Destillerie leider keinen offiziellen Notes zu diesem tollen Whisky ist die Beschreibung leider entsprechend kurz.

Mackmyra            Rotspon Elbe                            54,3 Vol. %

Der Tagessieger-Whisky kommt erneut aus der Collaboration Serie und basiert auf der Kooperation mit dem Weingut von Have aus Hamburg. Die Rotspon-Serie ist eine Hommage an die Hansezeit, die durch die bis heute andauernde deutsch-schwedische Handelsbeziehungen geprägt ist. Gemeinsam suchte man diverse 225 Liter Rotspon Bordeaux-Wein Barrique Fässer aus, um den Mackmyra Whisky darin für 12 Jahre reifen zu lassen.

Rotspon ist laut Wikipedia: ist „ein altes deutsches Wort für roten Fasswein und im engeren Sinne ein französischer Rotwein, der im Fass transportiert wird und in einer norddeutschen Hansestadt zur Flaschenreife gelangt ist“.

Der Rotspon Elbe reifte in Rotspon Barrique 255 Liter Fässern und in Ex-Bourbon 200 Litern.

In der Nase zeigt er zunächst mit seinen 54,3 Vo. % einen etwas spritigen Antritt, der sich aber schnell gibt. Geschmacklich schmeck er jedoch ganz anders und zudem sehr lecker. Er passt super zu der dunklen Schokolade, die Suse verteilt hat. Erinnert an edle Tropfen, mit einer schönen Süße.

Mackmyra beschreibt das Aroma als schön fruchtig, beerig und würzig mit warmen Rosinen, Orangenschalen und Nelken.

Am Gaumen kämen weiche Früchte mit Rosinen, roten Trauben und orangefarbenen Zitrusfrüchten zur Geltung, zusammen mit feiner gerösteter Eichenwürze mit weißem Pfeffer, Ingwer und Anis.

Der Nachklang wird als trocken mit warmer, eichenhaltiger Würze und einem schönen fruchtigen Abgang beschrieben.

Als inoffiziellen Nachtisch serviert Suse uns noch den Extra-Rök, der wie oben beschrieben einen 50% Rauchmalanteil hat sowie die Standardabfüllung der schwedischen Eiche. Was für ein schöner Abschluss eines tollen Abends mit leckeren Getränken und einer tollen Markenbotschafterin Suse Appold, die uns bestimmt noch einmal in Hannover besuchen wird.