Im Mai dürfen wir whisky-taster.de einen alten Bekannten bei unserem Tasting begrüßen. Thomas Plaue, der bereits 2019, damals noch als Markenbotschafter von Diageo bei uns war, kommt diesmal als Markenbotschafter von Schlumberger zu uns.

Thomas ist mittlerweile seit einem Jahr als Verkaufsleiter/Brand Manager Spirituose bei Schlumberger tätig. In den acht Jahren davor war er in verschiedenen Positionen zum Thema Whisky beim Getränkekonzern Diageo unterwegs. Thomas gehört auch zum Kreis der „Keeper of the Quaich“.

Das Thema, das Thomas uns am heutigen Abend vorstellt, ist „Internationale Whiskys“ und davon hat Schlumberger einige im Portfolio.

Unsere Reise beginnt in Nordirland in der Hinch Distillery. Die zweite Destillerie ist Penderyn aus Wales, da gab es bereits einmal ein komplettes Destillerie-Tasting, wovon wir sehr begeistert waren. Der dritte Whisky kommt aus den Vereinigten Staaten. Wir probieren hier einen Straight Bourbon Whiskey der Heaven’s Door Distillery aus Nashville. Dabei handelt es sich um die Destillerie, die als Projekt von Bob Dylan entstanden ist.

Whisky Nummer 4 führt uns nach Asien. Genauer gesagt verkosten wir einen Kavalan Whisky aus Taiwan. Der vorletzte Whisky kommt aus Deutschland. Die schwäbische Destillerie Finch schenkt uns den Distillers Choice Barrique R ein. Zum Abschluss begeben wir uns dann doch wieder in Whisky-Mutterland nach Schottland und wir probieren einen 15-jährigen Benromach.

Vol. % Bewertung
• Hinch Craft & Imperial Stout Finish 43
• Penderyn Hiraeth Icons Of Wales No. 8 46
• Heaven's Door Straight Bourbon Whiskey 42
• Kavalan Concertmaster Sherry Cask Finish 40
• Finch Distillers Choice Barrique R 42
• Benromach 15 yo 43

Als Sieger des Abends mit den internationalen Whiskyvertretern wurde dann doch die schottische Benromach Destillerie gewählt. Auf den zweiten Platz folgt der taiwanesische Kavalan ganz knapp gefolgt vom deutschen Vertreter der Finch Destillerie. Auch die folgenden Plätze lagen dicht beieinander gleichauf mit dem walisischen Penderyn sowie dem Craft & Imperial Stout Finish der Hinch Distillery.

Hinch Distillery      Craft & Imperial Stout Finish      43 Vol. %

Die Hinch Distillery ist in Nordirland beheimatet. Sie befindet sich in Ballynahinch (was auf Gälisch “Stadt der Insel” bedeutet), wovon auch der Destilleriename Hinch abgeleitet ist. Hinch liegt inmitten der sanften grünen Drumlin-Hügel der Grafschaft Down. Die Grafschaft Down kann auf eine lange Brennereigeschichte zurückblicken und war vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert die Heimat von sieben Irish Whiskey produzierenden Brennereien.

Die Hinch Destillery jedoch ist relativ neu. Sie ist erst 2020 in Betrieb gegangen. Terry Cross, der zuvor 2016 seine Print & Packaging Firma verkaufte, investierte ~5 Mio in Fässer und Destillerie.

Hinch “Craft & Casks” ist eine Partnerschaft zwischen der Brennerei und irischen Craft-Brauereien, um ganz unterschiedliche, im Bierfass gereifte Whiskys herzustellen. Wie in Irland üblich, destilliert man dreifach.

Für den Craft & Imperial Stout Finish lässt die Brennerei einen Blended Irish Whiskey von nicht näher bekannter Beschaffenheit und Herkunft in Fässern ausgewählter Brauereien Irlands nachreifen. Er besteht in etwa zu 75% aus Grain Whiskey. Es handelt sich also um einen dreifach destillierten Irish Blended Whisky, der sein Finish in Ex-Craft Beer Casks bekam. In diesem Fall verbringt der Blend mindestens zwölf Monate in Fässern, in denen zuvor das Kreme de la Kremlin Imperial Stout der Whitewater Brewery im nordirischen County Down reifen durfte.

Es strömen uns süße und auch fruchtige Aromen von cremig, sahnigem Toffee, Karamell und hellen Früchten, Pfirsich, Zitrone und Grapefruit in die Nase.

Auch aus Irland liest man über Aromen von frischen Obstsorten, dann kommt das gebutterte Toffee und ein Hauch von Banane. Es folgen dunkler Kakao und stark gerösteter Kaffee, die typischen Aromen des Stouts.

Geschmacklich dominieren für uns die Nuss-Schokonoten und auf der Zunge wirkt er etwas pfeffrig. Die Iren beschreiben ein exquisites Mundgefühl welches eine Vielfalt von cremigem Toffee, Kaffee und Vanille bietet. Ein Hauch von Zitruszeste und Zimtgewürz, ausbalanciert durch karamellisierten Zucker, ergänzt das Profil.

Der Nachklang bietet dunkle Schokolade.

Insgesamt ein schöner Start in den Abend. Nun geht es virtuell auf nach Wales, zu der uns bereits bekannten Penderyn Destillerie.

Penderyn             Hiraeth – Icons of Wales No.8   46 Vol. %

Früher einmal war Wales ein Hotspot für Whisky, heute dagegen ist Penderyn die erste Whisky-Destillerie, die Anfang des Jahrtausends wieder in Wales an den Start ging.

Die walisische Destillerie Penderyn wurde uns bereits vor zwei Jahren, damals vom Markenbotschafter Bastian Denkler vorgestellt.

Die Besonderheit der Destillerie ist sicherlich die Verwendung der Faraday Still, einer Erfindung von Dr. David Faraday, einem Nachfahren des viktorianischen Wissenschaftlers Michael Faraday. Während die meisten schottischen und irischen Brennereien ein herkömmliches Zwei- oder Drei-Pot-Destillationssystem verwenden, ermöglicht die bei Penderyn entwickelte Technologie die Herstellung eines extrem reinen und geschmackvollen Spirits aus einer einzigen Brennblase. Die Faraday Still hat eine oben auf dem Kessel der Still installierte Kolonne von perforierten Platten. Wenn der Dampf die Flüssigkeit erhitzt, beginnt der Dampf in die Kupfersäule über der Brennblase aufzusteigen. Die Säule hat eine Reihe perforierter Platten, und der Dampf kondensiert auf der ersten Platte, bevor er in die Brennblase zurückkehrt. Nach der ersten Kupfersäule auf der Brennblase gibt es sieben weitere Platten in einer Kupfersäule, die direkt an die erste angeschlossen ist, ehe der Brand nach der 7. Platte in der zweiten Säule in den Spiritsafe fließt. Zusätzlich verfügt man bei Penderyn aber auch über die gängige schottische Variante der Stills, wodurch eine schöne Vermählung mit dem in der Faraday Still hergestellten Spirit ermöglicht wird.

Auch damals beim Destillerie-Tasting von Penderyn hatten wir mit dem Rhiannon eine Abfüllung aus der Icons of Wales Serie. Der „Hiraeth“, den wir heute verkosten, ist die 8. Edition der Serie. Diese Abfüllung wurde im Dezember 2021 veröffentlicht und erinnert an das walisische Wort “Hiraeth”. Es ist schwer ins Englische zu übersetzen, manche sagen “Sehnsucht” oder “Heimweh”, Roy Noble von der BBC hat es sehr schön zusammengefasst als: “eine Sehnsucht nach der Heimat, dem Erbe und dem eigenen Sein”.

Dieser Whisky ist ein Ex-Bourbon-Fass-Finish und wird mit 46% vol. abgefüllt. Es ist das erste Mal, dass Penderyn einen Single Malt aus dem Kernsortiment herausbringt, bei dem hauptsächlich New Make aus den 2014 eingeführten Pot Stills in zweifach-Destillation verwendet wird. Lediglich 5% der Abfüllung stammen aus der Faraday Still. Dieser kleinere Anteil reifte in sogenannten STR Fässern (shaved, toasted & recharred), einem Verfahren bei dem ein gebrauchtes Rotweinfass für die Whiskyreifung aufbereitet wird. Dieses Verfahren wurde von Dr. Jim Swan (2017 verstorben) erfunden. Er war von Anfang an bei Penderyn beteiligt. Er war der Master Blender, der mit der Entwicklung des Single Malt-Stils beauftragt war. Darüber hinaus war er aber auch als Berater für die weltweite Getränkeindustrie tätig und unterstützte erstklassige Brauereien, Winzer, Brennereien und Küfereien sowie mehrere kleine Erzeuger auf fünf Kontinenten. Unter anderem hat er auch die Kavalan Destillerie in Taiwan beraten, von der wir heute ebenfalls ein Destillat verkosten dürfen.

Der Whisky „Hiraeth“ hält in der Nase zunächst einmal viele fruchtigen Noten von hellen Früchten vor. Wir riechen Pfirsich und Birne und ganz leichte Mentholnoten. Vanille aus dem Ex-Bourbon-Fass ist auch am Start.

Bei Penderyn beschreibt man den Geruch als elegant und blumig mit leichten Eichennoten, Vanille, Rosinen, Toffeeäpfeln, Zitrusschalen und einem Hauch von Limette.

Im Geschmack bietet er typische Bourbonnoten mit Fruchtnoten. Wir schmecken auch etwas Bitterkeit. Laut Thomas sei der Whisky vermutlich so zwischen 6-8 Jahren gelagert.

Die Brennerei beschreibt das Mundgefühl als delikaten, weichen Single Malt mit honigartigen Früchten, Vanille, Zimtgewürz und einem Hauch Muskatnuss.

Der Nachklang ist für uns etwas schärfer und wärmer werdend, etwas pfeffrig. Weiterhin sind dunkle Fruchtnoten vernehmbar, die wohl laut Thomas auf das STR- Fass zurückzuführen sind. Offiziell wird der Nachklang mit weichen Honig- und Vanillenoten, die in einen malzigen Abgang übergehen beschrieben.

Heaven’s Door      Straight Bourbon Whiskey         42 Vol. %

Der nächste Halt unserer virtuellen Reise zu internationalen Whiskys führt uns in die Vereinigten Staaten nach Nashville, Tennessee. Tennessee ist berühmt für amerikanische Musik und Whiskey.

So gibt es auch einen Unterschied zwischen Bourbon und Tennessee Whisky. Beim Tennessee Whisky wird mit Charcoal Mellowing gearbeitet. Das Verfahren, das auch unter dem Namen Lincoln County Process geführt wird, bedeutet, dass der Whisky bevor ins Fass zur Reifung kommt, noch durch eine dicke Holzkohleschicht gefiltert wird. Dieser Prozess soll ihn weicher machen sowie unerwünschte Teilchen eliminieren. Die Dicke der Holzkohleschicht ist nicht zu unterschätzen. Jack Daniel’s beispielsweise arbeitet mit einer etwa 3 Meter dicken Schicht.

Die Heaven’s Door Destillerie lässt vom Namen her bereits den Schluss auf einen Gründer zu. So hat kein geringerer als Bob Dylan, der den Song „Knockin‘ on heaven’s door“ rausbrachte, seine Finger im Spiel.

Ein Zitat von Bob Dylan von der Destillerie-Webseite: “Ich wollte eine Kollektion amerikanischer Whiskeys kreieren, die auf ihre eigene Weise eine Geschichte erzählen. Ich reise seit Jahrzehnten und habe einige der besten Whiskey-Spirituosen der Welt probiert. Das ist großartiger Whiskey.”

In der Innenstadt von Nashville soll demnächst die Heimat der Destillerie und das Markenzentrum in einer 160 Jahre alten Kirche eröffnet werden.

Die Webseite der Heaven’s Door Brennerei beschreibt es so: „Heaven’s Door ist eine Kollektion handgefertigter amerikanischer Whiskeys, die gemeinsam mit Bob Dylan kreiert wurde. Die perfekte Mischung aus Kunst und Handwerk, eine Sammlung von Geschichten, die man genießen und teilen sollte. Jede Flasche Heaven’s Door zeigt Dylans unverwechselbaren geschweißten Eisentore, die er in seinem Studio Black Buffalo Ironworks geschaffen hat.“

Der Heaven’s Door Straight Bourbon Whiskey wird in Tennessee destilliert und reift mindestens 6 Jahre lang in stark ausgekohlten neuen amerikanischen Eichenfässern. Auch wenn Heaven’s Door in Tennessee liegt, verzichtet die Brennerei bei diesem Straight Bourbon wohl auf den für den Tennessee Whisky maßgeblichen Charcoal Mellowing Prozess, was ihm laut Thomas einen nicht so „weichgespülten“ Charakter verleiht.

Dieser in Tennessee destillierte und gereifte Whiskey wird nicht kühlgefiltert, um seine reifen Aromen zu bewahren. Das Ergebnis ist ein weicher und nachhaltiger Whiskey mit Noten von Vanille und Backgewürzen, die sich über ein Bett aus getoasteter Eiche legen.

In der Nase entfalten sich zuallererst leicht säuerliche Noten. Diese weichen jedoch sehr schnell dem Duft von frischem Holz, so wie von Sägespänen. Nach einiger Zeit entwickeln sich noch würzige Aromen wie Gewürzgurken & Kräuter.

Die offiziellen Notes deuten andere Aromen an. Mit gebackenem Brot, getrocknete Früchte und gebuttertes Popcorn mit einem weichen, anhaltenden Abgang von Karamell, Zimt und Muskatnuss, beschreibt die Destillerie ihn sehr unterschiedlich zu unserer Wahrnehmung.

Die Zusammensetzung, die laut Thomas aus 8% Gerste, 70% Mais sowie 22% Roggen besteht, verleihen dem Whisky durch den Maisanteil einen ölig-würzigen Charakter und der Roggenanteil trage einen Teil zur pfeffrigen Schärfe bei.

Auch am Gaumen findet die Destillerie noch weitere von uns nicht angesprochene Komponenten. Honig, leichter Ahorn, Pumpernickel, weiße Pfefferkörner und Backgewürze. Vanille über einem Bett aus getoasteter Eiche geschichtet. Karamell mit Noten von Zimt und Muskatnuss. So beschreibt man den Whisky auf der Webseite.

Kavalan                Concertmaster Sherry Cask Finish  40 Vol. %

Unsere nächste Station am heutigen Abend ist Taiwan. Der zweitbeste Whisky des Abends kommt von hier. Der Startschuss der Whiskybrennerei in Taiwan war zunächst der Beitritt Taiwans zur WTO und der damit einhergehenden Aufhebung des Staatsmonopols auf die Herstellung von Spirituosen. Der Gründer der Kavalan Destillerie Tian-Tsai Lee ist gleichzeitig Präsident des taiwanesischen Lebensmittelkonzerns King Car Group und verwirklicht sich mit der ersten privaten Whisky-Brennerei Taiwans seinen persönlichen Lebenstraums.

Wie bereits weiter oben bei Penderyn beschrieben war einer der wichtigsten Berater Dr. Jim Swan.

Der erste New Make wurde Anfang 2006 nach nur 9-monatiger Bauzeit im Jahr 2005 abgefüllt. Ende 2013 wird Kavalan von der IWSC bereits zum dritten Mal in Folge zum Asia Pacific Spirits Producer oft he Year gekürt. 2018 werden bei den World Whiskys Awards der Gründer Tian-Tsai Lee und dessen Sohn CEO Yu-Ting Lee in die WWA Hall of Fame aufgenommen und die Brennerei wird an der San Francsico World Spirits Competition als Distillery of the Year ausgezeichnet, was ihr 2021 noch einmal widerfährt. 2022 wird die Destillerie zum dritten Mal in Folge von der ISC zum World Whisky Producer of the Year gekürt.

Auch der Concertmaster Sherry Cask Finish, zum Basissortiment gehörend, wird bei der San Francisco World Spirits Competition (SFWSC) im Jahr 2020 mit Doppel-Gold prämiert und mit Gold bei den World Whisky Awards.

Es handelt sich dabei bereits um den zweiten Whisky aus der Concertmaster Serie. Er reift in Destillerie-eigenen Refill-American-Oak Fässern und bekommt anschließend ein Finish in Spanischen Oloroso-Sherryfässern. Die unbekannte Reifezeit beziffert Thomas mit etwa 4-5 Jahren. Da man bei den in Taiwan vorherrschenden Temperaturen einem entsprechend hohen Angel‘s Share ausgehen kann, schmeckt er deutlich älter. Der Angel’s Share liegt hier laut Thomas bei 15-20%.

Sein Flaschendesign ist dem Taipei 101 nachempfunden, Taiwans höchstem Gebäude.

Sobald man sich dem Nosingglas nähert strömt einem der herrlich süße Duft von Rosinen und Rumtopf in die Nase. Auch Backpflaumen meinen wir zu entdecken. Thomas steuert noch Fruchtester hinzu sowie karamellisierten Zucker und eine gewisse Nussigkeit. In Taiwan beschreibt man das Aroma mit süßer Vanille und Toffee, im Hintergrund dezent Schokolade und Crème Brûlée sowie reife dunkle Früchte und nussige Aromen.

Laut Thomas tut es dem Destillat gut, einige Zeit zu atmen. Es entfaltet sich für uns zusätzlich ein schönes Bitterschokoladenerlebnis am Gaumen. Kavalan weiß den Geschmack als vollmundig mit üppigen Aromen tropischer Früchte; sehr ausgewogen mit einem langen Finish zu beschreiben.

Finch                    Distillers Choice Barrique R       42 Vol. %

Die vorletzte Station unserer virtuellen Whiskyweltreise führt uns nach Deutschland, auf die schwäbische Alb. Der schwäbische Hochland Whisky ist der drittplatzierte Whisky des Abends.

Der Eigentümer der Destillerie Hans-Gerhard Fink ist ursprünglich Landwirt. Er baut die Grundlage für seinen Whisky, Weizen und Gerste, selbst auf dem Hochland der Schwäbischen Alb an. Durch eine Hochzeit kam er in den 90ern zufällig an eine Obstbrennerei und entwickelte daraus seine spätere Leidenschaft. Gestartet mit dem ersten New Make Ende der 90er, brauchte es noch etliche Experimente und Jahre bis die Marke 2010 eingetragen wurde. 2012 ging dann die zu dem Zeitpunkt größte Pot Still Deutschlands in Betrieb. Finch verfügt immer noch über eine der größten Brennblasen Deutschlands. Man sitzt auf etwa 5.000 Fässer zum Reifen.

Der Distillers Choice Barrique R wurde bei den World Whisky Awards 2020 mit Gold als Category Winner Wheat ausgezeichnet. Bei den World Spirits Award 2022 bekam er ebenfalls WSA Gold.

Gereift ist er 8 Jahre in speziell ausgesuchten, exquisiten Barrique-Rotwein-Fässern. Aus diesen Fässern europäischer Eiche zieht er auch den Rotstich seiner Färbung.

Es handelt sich um einen Single Grain Whisky bestehend aus Weizen und Gerstenmalz.

Der Geruch offenbart Aromen von Leder und Himbeerbonbons sowie dunkle Fruchtnoten und dunkle Beeren. Eine kraftvolle würzig herbe Note wird mit leichten Milchschokoladennoten gemixt.

Die Destillerie sieht das ähnlich und nennt intensiv fruchtig, eine deutliche Rosinennote und reife Trauben.

Er schmeckt schön weich und süß. Man hätte ohne das Wissen bei dem Geschmack vielleicht nicht auf Deutschland als Herkunftsland getippt. Es entwickelt sich auch eine Note von Rum-Traube-Nuss.

Laut Destillerie bietet der Geschmack Rosinen, Vanille und helle Schokolade.

Wir stimmen beim Nachklang mit der Brennerei überein und beschreiben ihn auch als süß & schokoladig.

Benromach           15 yo                                       43 Vol. %

Der letzte Whisky der internationalen Reise ist tatsächlich aus Schottland und zugleich der heutige Tagessieger. Die Benromach Destillerie liegt zwischen Elgin und Inverness in Forres.

Sie wurde usprünglich 1898 von Duncan McCallum von der Destillerie Glen Nevis in Campbeltown und F. W. Brickman, einem Spirituosenhändler in Leith, gegründet.

Nachdem sie bis 1993 stillgelegt war, kaufte sie die Familie Urquhart aus Elgin, die gleichzeitig auch Inhaber des unabhängigen Abfüller Gordon & MacPhail sind. Nach einer 5-jährigen Renovierungsphase, öffneten sich 1998 wieder die Tore der Brennerei.

Bei Benromach verlässt man sich noch auf darauf, handgemachten Whisky herzustellen; Speyside Single Malt, der ausschließlich in First-Fill-Fässern gereift ist.

Beim 15-jährigen Benromach handelt es sich um einen mit 12ppm getorften Whisky. Auch dieser Whisky hat eine Menge an Awards gewonnen. Bei den World Whisky Awards 2018 z.B. Gold als Best Speyside Single Malt und 2022 erneut Silber. Ebenfalls Gold gab es bei der International Wine and Spirits Competition 2022 und etliche weitere.

Wir riechen torfige Noten und Räucherkammer. Darüber hinaus entfalten sich fleischige Aromen. Der Rauch ist eher ein kalter Rauch.

Bei Benromach beschreibt man die Aromen mit süßem Toffee, schwarzem Pfeffer und Torfrauch. Reiche Waldfrüchte entwickeln sich mit dunkler Schokolade und getrockneter Banane.

Im Geschmack haben wir eine nussige und dunkle Schokoladennnote sowie eine leichte Schärfe.

Aus der Destillerie klingen die Geschmacksnotizen wie folgt: cremig und süß mit reifen Äpfeln und einem Unterton von verkohlter Eiche. Zartbitterschokolade entwickelt sich und führt zu geröstetem Malz und Orangenschalen mit einem subtilen Hauch von Rauch.

Der Nachklang wird als mittellang mit cremigem Abgang, sanftem Rauch und Trockenfrüchten beschrieben.

Ein schöner Abend mit Markenbotschafter Thomas Plaue neigt sich dem Ende und wir fassen zusammen, dass sich diese virtuelle Reise durch die internationale Whiskywelt wirklich gelohnt hat. Thomas hat uns äußerst informativ und unterhaltsam alles Wissenswerte zu den Destillaten und ihren Brennereien nähergebracht. Die Destillate waren alle ausgesprochen lecker.

Danke an Thomas!